WER SIND WIR?

WER WIR SIND

Wir – die Initiatorinnen – sind eine Gruppe von Frauen, die auf die eine oder andere Weise beruflich mit Sexualität zu tun haben. Diese Arbeit ist uns Berufung und Verpflichtung zugleich. Die Idee entstand als „energetisches Gegenmittel“ zur Zwangsregistrierung nach dem „Prostituiertenschutzgesetz“. Mittlerweile hat das Vorhaben andere Dimensionen angenommen.
Um für unsere Arbeit Kraft zu schöpfen, Veränderungen zu bewirken und Verbundenheit zu spüren, halten wir eine kraftvolle Zeremonie für wichtig. Wir schütteln damit ab, was uns lähmt – und laden ein, was uns stärkt. So einfach.

UNSERE MOTIVE

Es gibt sie auf jeden Fall: Menschen, die mit ihrem Sexualleben und ihrer Beziehungsform absolut zufrieden sind und keinen Veränderungsbedarf sehen. Wir hoffen natürlich, du gehörst dazu. Dennoch gehen viele Wissenschaftler und Forscher davon aus, dass dies nicht die Regel ist. „Ich behaupte, wir sind sexuell immer noch eine weitgehend unwissende Gesellschaft…. Rein und raus und fertig. So ist das immer noch. Ende der Durchsage. Ein Trauerspiel.“ (Volkmar Sigusch) Auch die Beziehungsformen betreffend, stellt die Kleinfamilie Vater-Mutter-Kind zwar etwas Vertrautes dar, weil sie seit Jahrhunderten das vorherrschende Modell war. Aber viele ihrer Aspekte können als regelrecht a-sozial betrachtet werden. (Beispielsweise das Aufwachsen von Kindern, wofür es mehr als ein Elternpaar bräuchte. Auch das Treueversprechen wird oftmals sich wandelnden Bedürfnissen nicht gerecht. Einsamkeit ist ein weiteres Thema...)
Wir haben nicht DIE Antwort. Aber aus irgendeinem Grund hat uns das Leben an einen Platz gestellt, wo wir mit diesen Fragen zu tun haben. So unterschiedlich wie dieser Platz sind die Erfahrungen, die wir mit ihm machen. Unterrichten und forschen wir wissenschaftlich, sind wir vielleicht geachtete Mitglieder der Gesellschaft, unsere Beiträge sind in TV und Presse zu finden. Schaffen wir körperliche Erfahrungsräume, werden wir als Prostituierte zwangsregistriert, wie Opfer oder Kriminelle behandelt oder bestenfalls in die esoterische Ecke gestellt. Dazwischen tummeln sich SexualbegleiterInnen, die für mitleidheischende Reportagen taugen. SexualtherapeutInnen, die von der Gesellschaft nur am Rande wahrgenommen werden. ProfessorInnen, die mit Vorurteilen und Scham zu tun haben. ClubbetreiberInnen, die sich ihr Leben anders vorgestellt haben. SozialarbeiterInnen und TraumatherapeutInnen, die nicht an die Wurzeln sexueller Gewalt kommen. Die Liste ist lang.
Wir wirken alle an derselben Sache mit: Wir reagieren auf Missstände und bieten Möglichkeiten zur Linderung an. Wir informieren und klären auf. Wir zeigen, wie es besser gehen kann. Nicht selten wissen wir selbst keine Lösung und kratzen nur an der Oberfläche. Weil die Gesellschaft unser Potential nicht anerkennt, zweifeln wir oft selbst daran. Das sollten wir ändern. WIR – denn es wird niemand für uns tun. Es gibt keine Instanz (mehr), die uns das Prädikat „gesellschaftlich wertvoll“ verleiht. Es sei denn…

WIR ERMÄCHTIGEN UNS

Der Name „TempelpriesterIn“ geht auf alte Überlieferungen zurück. Eine PriesterIn ist eine Feldheilerin. Wir arbeiten im Feld der Liebe und Sexualität. Tempel deutet auf die Verbindung mit etwas Größerem hin und ist ein vom Alltäglichen abgegrenzter Raum. Wofür wir stehen, haben wir in unserem Manifest zusammengefasst.
Wir wollen das Bewusstsein für den Wert unserer Arbeit schärfen. Das Initiationsritual stärkt und ermutigt uns dabei. Es schafft eine bleibende Erinnerung und damit Rückhalt für unser Tun.

WER WIR NICHT SIND

Wir sind kein Verband, kein Verein, keine Organisation. Es gibt viele gute Berufsverbände, Institute usw. – wir vermitteln gern Adressen und Kontakte. Wir sind kein Netzwerk mit WhatsApp-Gruppen und Facebook-Account. (Das darf gern entstehen, wenn es Menschen gibt, die das wollen.) Wir sind nicht festgelegt auf eine bestimmte Glaubensrichtung, Weltanschauung oder Religion.

Mit der Initiation gibst du dir selbst die Erlaubnis, den Wert deiner Arbeit mehr als bisher und bleibend anzuerkennen. Nicht mehr – und nicht weniger.